Sojasoße selbst herstellen? I

Sojasoße ist eine wichtige Zutat in meiner Küche geworden. Wie bei anderen Zutaten, die ich häufig verwende, stellte ich mir eines Tages die Frage, wie diese fantastische Würzsoße hergestellt wird. Zwei Methoden sind zu nennen: Ein chemisches Verfahren und ein natürliches. Beide klingen nicht besonders appetitlich, wenn man sich über Einzelheiten informiert. Da ich bereits mehrere Lebensmittel mittels natürlicher Fermentation hergestellt habe, traue ich mich an ein Experiment heran: Hausgemachte Sojasoße. Neben der richtigen Rezeptur erfordert das Projekt starke Nerven und vor allem Geduld. Es war gar nicht so einfach, Informationen über Herstellung und Zutaten zu finden…
Im englischsprachigen Raum gibt es einen Forumseintrag, auf den auch andere Blogger immer wieder verweisen. Aus den darin enthaltenen und anderen Informationen habe ich mir eine Rezeptur zusammengestellt. An dieser Stelle also der Hinweis, dass erst am Ende des Experiments klar sein wird, ob es zur Nachahmung empfohlen werden kann.
Zuerst braucht man natürlich die namensgebenden Sojabohnen. Und wenn ich schon einmal die Wahl habe nehme ich gleich biologisch angebaute und gentechnikfreie Bohnen. Das ist beim Soja eine wichtige Sache, da wird viel Schindluder getrieben. Im Reformhaus bekomme ich ein 1Kg-Paket für ca. 4 Euro.
Daraus sollten am Ende etwa sechs Liter Soße entstehen. Die Sojabohnen weiche ich über Nacht in reichlich Wasser ein. Das verkürzt die spätere Garzeit ungemein.

 

Aus den eingeweichten Bohnen kann man auch Sojamilch herstellen. Dafür müssen die Bohnen nur in viel Wasser gekocht, fein zermixt und anschließend durch ein sehr feines Sieb abgefiltert werden. Ich habe dafür eine chinesische Maschine, die eine Mischung aus Mixer und Wasserkocher ist. Die Sojamilch kann man dann nach Belieben süßen.
Aber kehren wir zurück zum Projekt. Am nächsten Tag koche ich die Bohnen im Einweichwasser in einem Dampfdrucktopf für ungefähr 40 Minuten.Wer keinen Dampftopf hat, sollte die Bohnen eventuell länger kochen, bis sie schön weich sind. Nach dem Kochen hat sich das Volumen meiner Bohnen nochmals vergrößert. Gut, dass ich eine sehr große Salatschüssel habe, denn jetzt kommt noch etwas dazu! Das heißt, nach einigen Rezepten wird die Sauce ausschließlich aus Sojabohnen hergestellt.
Weizenkörner in der Pfanne
Mischung von Weizen und Sojabohnen
In den meisten Fällen wird allerdings irgendeine Form von Getreide hinzugefügt. Entweder Reis, Reismehl, Weizen oder Weizenmehl. Ich entscheide mich für 500g Weizenkörner, von denen ich einen Teil in der Pfanne röste. Davon verspreche ich mir eine positive Auswirkung auf Farbe und Aroma der späteren Soße. Anschließend werden Weizen und Sojabohnen in der Schüssel gemischt. Mit dem Pürierstab zerkleinere ich alles so weit, bis ein fester Teig entsteht. Einige Bohnen dürfen dabei ruhig ganz bleiben. Den Teig soll man nun zu einer Rolle formen, die man wiederum in dicke Scheiben zerschneidet und diese auf einer mit Folie abgedeckten Fläche verteilt.
Sojaküchlein
Abgedeckte Sojarollen auf dem Balkon

Da ich nicht so viel Platz habe, diese große Teigmenge auf einer Fläche auszubreiten, forme ich breite, zylinderförmige Kuchen, die ich entsprechend abgedeckt auf dem Balkon aufstelle. Angefeuchtete Küchentücher sorgen dafür, dass die Sojaküchlein nicht austrocknen. Nun muss man etwa eine bis zwei Wochen warten.

3 Kommentare

  1. 21. Oktober 2012

    Das klingt echt toll. Werde ich auch mal versuchen. Mal sehen, ob es mir gelingen wird.

  2. 19. Juli 2012

    Idealerweise hat man für so ein Projekt ein allein stehendes Haus auf dem Lande. Ohne viel vorgreifen zu wollen: Für die an diese Phase anschließende Reifung der Sojaküchlein sollte man nicht einmal Nachbarn haben…

  3. 18. Juli 2012

    Hey Mann,
    spannendes Experiment! Blöd dass wir keinen Balkon haben. Auf der Gemeinschaftsterrasse würden die Nachbarskatzen drüber herfallen.

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